Am nördlichen Rand der Stadt Dübendorf Richtung Waldmannsburg liegt eine natürliche Geländesenke, in der sich nach starken Regenfällen ein kleiner Teich bildet. Daher stammt auch der passende Flurname Seewadel. Die angrenzenden Areale werden landwirtschaftlich intensiv bewirtschaftet, wobei sich ein Teil dieser Flächen im Eigentum der Stadt befinden.
Auf der städtischen Parzelle 1710 konnten nun im Frühling 2023 zusätzlich drei Folienteiche sowie sechs kleinere Tümpel und weitere Begleitstrukturen angelegt werden. Südlich des Areals wurde eine kleine Aufenthaltsfläche mit Trockensteinmauer-Sitzbank und einem Baum erstellt. So entstand neben den neuen Lebensraumstrukturen für einheimische Tiere und Pflanzen auch für die Bewohnenden des anliegenden Alters- und Spitexzentrums sowie interessierte Personen aus der Bevölkerung ein Ort der Erholung und Beobachtung.
Der gesamte Projektperimeter umfasst rund 500 Quadratmeter. Auf dieser Fläche wurde der Oberboden abgetragen, das bestehende Garten-Hartriegelgebüsch entfernt und mit dem anstehenden Rohboden Gruben unterschiedlicher Tiefe gestaltet. Die unterschiedlichen Geländetiefen sorgen dafür, dass sich eine grosse Lebensvielfalt in den neuen Gewässern einfinden kann. Einige davon sollen auch temporär austrocknen, um seltenen Pionier-Arten wie der Gelbbauchunke einen Laichplatz zu bieten. Sie ist in der näheren Umgebung vorkommend, jedoch stark bedroht. Dadurch, dass einzelne Teiche trockenfallen können, wird verhindert, dass sich potentielle Fressfeinde stark vermehren.
Als Ergänzung wurden mehrere Steinhaufen, Baumstrünke, Totholzhaufen und Sandhaufen neu angelegt. Hecken mit einheimischen Sträuchern sowie artenreiche Wiesen, Hochstaudenfluren, Seggen und Uferröhrichte wurden gepflanzt bzw. angesät. So entstand ein neues Trittsteinbiotope für eine grosse Anzahl unterschiedlicher Leit- und Zielarten.
Das Projekt wurde von der SWO initiiert, geplant und umgesetzt. Zur Projektträgerschaft gehört neben der Stadt Dübendorf auch das Alterszentrum ImWil Dübendorf sowie der Lions Club Greifensee. Ein Teil der Arbeiten wurde mit örtlichen Unternehmern aus Gartenbau und Landwirtschaft umgesetzt. Die handarbeits-intensiven Tätigkeiten hat die SWO mit Zivildienstleistenden geleistet. Im Rahmen des Projektes fanden auch verschiedene Praxis-Workshops zu Teichbau und Begrünung mit externen Kursteilnehmenden statt.
Oberbodenabtrag und Geländemodellierung in Zusammenarbeit mit Gartenbauer und Landwirt.Die neu angelegten Teiche sowie eine begleitenden Holzstruktur.Die verschiedenen Kleinstrukturen bieten einen Rückzugsort für unterschiedliche Tierarten.Die Zauneidechse legt sich am Morgen gerne auf Totholz-Stämme, um auf Betriebstemperatur zu kommen.Die Gelbbauchunke mit ihrem Warzenkleid ist im schlammigen Untergrund gut getarnt. Bei Gefahr legt sie sich auf den Rücken und zeigt mit der gelben Warnfarbe: „Ich bin giftig!“Trockenmauer-Sitzbank und zukünftiger Schattenspender für Passant*innen.Die neu angelegten Kleingewässer im Vordergrund und der Seewedel-See nach einem starken Niederschlagsereignis im Hintergrund.