Die ursprüngliche Bepflanzung im Innenhof der Hochstraße 16 bestand überwiegend aus Ziersträuchern, grösstenteils nicht-einheimischen Arten, darunter auch invasive Neophyten. Im Zuge der umfassenden Renovation des Gebäudes, bei der neue Wohnräume sowie ein umgestalteter Bereich im Untergeschoss für eine Schule entstanden, wurde beschlossen, den Innenhof naturnah und einladend umzugestalten. Ziel war es, den zukünftigen Anwohnenden und Nutzenden eine erhöhte Aufenthaltsqualität zu bieten und gleichzeitig die Biodiversität im Siedlungsraum zu fördern. Direkt am Bahnhof SBB gelegen, stellt dieser Innenhof zudem einen wichtigen ökologischen Rückzugsort und Trittstein für zahlreiche Vogel- und Insektenarten im stark besiedelten urbanen Raum dar.
Die Planung des Projekts erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Verein Dachbegrünung, die Baubegleitung übernahm die SWO. Die Umsetzung wurde gemeinsam mit dem Bioterra-zertifizierten Gartenbauunternehmen Flückiger realisiert.
Während der Neugestaltung wurden vielfältige, naturnahe Strukturen geschaffen. Dazu zählen einheimische Staudenrabatten, Sträucher und Kräuterbeete, die für die Anwohnenden nutzbar sind. Zusätzlich wurden Kleinstrukturen wie Trockensteinmauern, Totholzhaufen und Sandlinsen integriert, um Wildbienen und anderen Insekten Lebensraum zu bieten. Auch künstliche Nistkästen für Fledermäuse und Vögel wurden angebracht, um die Artenvielfalt zusätzlich zu fördern. Mit den neugestalteten Grünflächen entstanden vielfältige Lebensräume, die nicht nur die Aufenthaltsqualität im Innenhof erhöhen, sondern auch das Stadtklima verbessern und die Biodiversität stärken.
Gemeinsam mit Flückiger Gartenbau übernehmen wir auch die Erstellungspflege der über 3’000 m² grossen Fläche – eine oft unterschätzte, aber entscheidende Arbeit, damit sich die neu angesäten und angepflanzten Arten langfristig erfolgreich entwickeln können.
Die Fläche wurde dieses Jahr von der Stiftung Natur und Wirtschaft auditiert und zertifiziert. Geprüft wurden Gesamtplanung, Pflanzlisten, Samenmischungen, Materialwahl und Pflegepläne für extensiv genutzte Grünflächen. Besonders erfreut zeigte sich die Stiftung über die konsequent naturnahe Ausrichtung und die hohe Artenvielfalt.
Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, dass auch Immobilienfirmen ihre Verantwortung in der Stadtökologie wahrnehmen. Es ist ein Beispiel, das uns als Stiftung Mut und Zuversicht gibt, dass es vorwärts geht.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, solche Leuchtturmprojekte sichtbar zu machen und weitere Akteure dazu zu motivieren, diesem Beispiel zu folgen.