Zum 50-jährigen Jubiläum möchte die Stiftung Wirtschaft und Ökologie (SWO) an jedem ihrer drei Standorte dazu beitragen, eine bisher versiegelte, graue Fläche in eine grüne Naturoase im urbanen Raum umzuwandeln. Insgesamt sollen über 50 m² entsiegelt werden, was mindestens 17 m² pro Standort entspricht.
In Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt der Stadt Dübendorf konnte die SWO bei der Neugestaltung der Oskar-Bider-Strasse einen Beitrag zur Aufwertung dieses Platzes leisten. Die vormals unattraktiv versiegelte Fläche soll künftig auch zum Verweilen oder für eine kurze Erfrischung einladen.
Dank rollstuhlgängiger Wege mit einem Belag aus Festkies können sich Passant*innen barrierefrei auf der Fläche bewegen, wobei das Regenwasser dennoch vor Ort versickern kann. Verschiedene Parkbänke bieten Sitzgelegenheiten, um die neu geschaffene Fläche zu betrachten und sich auszuruhen. Durch eine Informationstafel vor Ort können die vorbeigehenden Personen ebenfalls etwas über das Projekt in Erfahrung bringen.
Bei der Auswahl der Hochstammbäume wurde darauf geachtet, dass diese einerseits nektar- und pollenfreundlich sind und andererseits mit ihren Früchten auch ein Nahrungsangebot für Vögel darstellen.
Bei der Unterpflanzung musste die Sichtberme der beiden Strassen berücksichtigt werden, weshalb die Bepflanzung eine Höhe von 80 cm nicht überschreiten darf. Aus diesem Grund fiel die Wahl auf eine standortgerechte, trockenheits- und hitzeresistente Saatmischung mit 49 einheimischen Arten, bestehend aus Blumen und Gräsern. Zusätzlich zur Saat wurde eine Initialpflanzung mit einheimischen Wildstauden vorgenommen.
Die Bepflanzungsarbeiten konnten im Rahmen eines unserer Biodiversitäts-Kurse umgesetzt werden.
Gründe für eine Entsiegelung sind:
Kreisläufe / Wasserhaushalt
Das Schwammstadt-Prinzip entlastet einerseits bei Starkniederschlägen die Kanalisation und ermöglicht andererseits, dass der Boden seine natürliche Pufferfunktion übernimmt: Während Trockenperioden gibt er das gespeicherte Wasser über den natürlichen Kreislauf an die Pflanzen zurück und kühlt durch die Verdunstung die Luft. Ebenfalls wird die Versickerung ins Grundwasser sowie der Austausch von Gasen und Flüssigkeiten zwischen Boden und Luft gefördert.
Klimaanpassung
Aufgrund des hohen Anteils versiegelter Flächen, die Sonnenstrahlung absorbieren und dadurch die Umgebung aufheizen, ist die Hitzebelastung in Siedlungen besonders hoch. Dies kann sowohl die nächtliche Erholung als auch das Wohlbefinden der Bevölkerung tagsüber beeinträchtigen. Die Entsiegelung solcher Flächen durch Schaffung von Grünflächen und Pflanzung schattenspendender Bäume kann einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Hitzeinseln leisten.
Ökologie / Vernetzung
Die Natur im Siedlungsraum bietet zahlreichen heimischen Tier- und Pflanzenarten auf kleinem Raum ein breites Spektrum an Lebensräumen, ein grosses Nahrungsangebot und Unterschlupf. Durch zunehmende Versiegelung, Zerschneidung von Lebensräumen und Konkurrenz durch invasive Neophyten gerät die Natur immer stärker unter Druck. Daher ist es entscheidend, Grünflächen zu fördern, ökologisch aufzuwerten und besser zu vernetzen, um die Artenvielfalt zu erhalten.
Ansicht vor der Entsiegelung.Ansicht nach der Entsiegelung.Ansaat und Bepflanzung der Fläche.Ansicht Belag inkl. Pflanzen.GestaltungsplanInfotafel