Im September 2020 wurde in einem zweiwöchigen Zivildiensteinsatz ein 170 m langer Abschnitt «von Hand» revitalisiert. Ohne Maschinen wurden mit Pickel, Spaten und Schaufel Rundholzbolen und Querschwellen aus dem kanalisierten Bach entfernt. Ufer und Gewässersohle wurden neu modelliert. Die geschaffenen «Angriffstellen» erlauben eine eigendynamische, fortlaufende Veränderung des Bachprofils. Mit Wurzeln und Ästen aus dem angrenzenden Wald wurden zahlreiche Kleinlebensräume im Bach geschaffen. Lesesteinhaufen, Asthaufen und wechselfeuchte Tümpel auf der waldseitigen Parzelle ergänzen das neue Lebensraummosaik und dienen verschiedenen Tieren und Kleinlebewesen wie Eidechsen, Kröten, dem Hermelin oder Blindschleichen als Lebensraum. Die rechtsufrige Verbauung wurde erhalten und sichert weiter den Uferweg. Dieser ressourcenschonende – Mensch statt Maschine – und damit auch sanfte Eingriff hat Pilotcharakter. Seine Wirkung werden Spezialisten durch Zählungen der Tier- und Pflanzenarten in 3 und 6 Jahren untersuchen können.
Lesesteinhaufen wurden an leicht erhöhten und besonnten Standorten erstellt. Dort können sich Reptilien aufwärmen und verstecken. In den tieferen Steinlücken finden sie trockene und frostfreie Orte für die Winterruhe.