Trockenmauer Klostergarten, Dübendorf

Der Klostergarten Gfenn liegt am Rand der Stadt Dübendorf, gehört zu einem Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung und ist ein Naturschutzgebiet von kommunaler Bedeutung. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebiet Chrutzelriet, einem ProNatura-Naturschutzgebiet mit einem Flachmoor in der Kernzone.

Angrenzend an den Klostergarten verläuft die Heidenrietstrasse, die häufig von Fussgänger*innen mit Hunden und weniger häufig von Motorfahrzeugen benutzt wird. Diese Strasse stellt ein wesentliches Störungselement für Wildtiere dar, da Begegnungen mit Hunden für viele Wildtiere zu lebensbedrohlichen Stresssituationen führen können. Die veraltete Abgrenzung zwischen Klostergarten und Heidenrietstrasse war defekt und lückenhaft und musste daher dringend saniert werden.

Die SWO wurde von der Fachstelle Naturschutz Zürich mit der Planung und dem Bau einer neuen Abgrenzung beauftragt. Diese besteht aus einer Trockensteinmauer, einem Flechtzaun und einer Holzbeige und wird durch bestehende Niederhecken zu einer Abgrenzung mit Einblick. Die 5 m lange und 1 m hohe Trockenmauer soll nicht nur als Begrenzung zum Schutz des Klostergartens dienen, sondern auch selbst als besonders wertvolles Strukturelement mit seinen vielfältigen Lebensräumen Unterschlüpfe bieten. Ausserdem stellt sie ein ästhetisch ansprechendes und wertvolles Landschaftselement für Spaziergänger dar.

Tatsächlich sind Trockenmauern ein wichtiger Bestandteil des Schweizer Landschaftsbildes und bilden ökologisch sehr wertvolle Lebensräume für viele Arten, darunter Mauereidechsen, Igel und Edelfalter.  Der Bau von Trockenmauern folgt Prinzipien, die auf jahrhundertelanger Erfahrung beruhen und die es ermöglichen, dass sich die Mauer harmonisch in die Landschaft einfügt und langfristig bestehen bleibt, ohne dass Zement dabei verwendet wird.

In einem ersten Schritt wurde der Oberboden abgegraben und mit Kies aufgefüllt.  Nach der Vorbereitung der Baustelle, welche die Sicherheit der Arbeitenden und Passanten sowie die exakte Konstruktion der Mauer gewährleisten musste, konnten die Arbeiten beginnen. Für den Bau wurden Rooterberger Sandsteine verwendet, mit denen zunächst eine Basis aus schweren Fundamentsteinen gelegt wurde. Danach wurde die Mauer Schicht für Schicht mit Bausteinen aufgebaut und mit kleineren Keilsteinen hintermauert. Zur Verbindung der beiden Mauerseiten wurden besonders lange Bindersteine verwendet. Die letzte Schicht der Mauer wurde mit speziell schweren Decksteinen stabilisiert.

Beim Bau wurde besonders darauf geachtet, dass verschiedene Hohlräume und Durchgänge als Unterschlupf für z.B. Wiesel oder Eidechsen eingebaut wurden, ohne dabei die Stabilität der Mauer zu gefährden. Der Erfolg dieses Projekts zeigte sich bereits während der Bauarbeiten durch die Bewunderung der Passanten und den Besuch zahlreicher Eidechsen.

Zusammen mit dem Flechtzaun und der Holzbeige bildet die Trockenmauer eine nachhaltige und strukturreiche Abgrenzung zum Schutz des Klostergartens.

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Lukas Geser
Projekt- und Einsatzleiter Zivildienst