Vernetzungskorridor Gfenn, Dübendorf

Die Stadt Dübendorf hat im Naturschutzgebiet beim Kloster Gfenn einen Vernetzungskorridor anlegen lassen. Dieser soll unter anderem Laubfröschen und Glühwürmchen ein Zuhause bieten. Zudem verbindet er angrenzende ökologisch wertvolle Lebensräume und vereinfacht damit die Wanderungen weiterer Arten.

Der Vernetzungsstreifen im Gfenn ist rund 120 Meter lang und vier Meter breit und wurde so ausgestaltet, dass innerhalb seiner Grenzen und in seiner unmittelbaren Umgebung eine vielfältige Flora und Fauna gedeihen kann. 

Im Bauperimeter ist deshalb zu Beginn der gesamte Oberboden abgetragen worden, um eine nährstoffarme Ausgangslage für eine artenreiche Vegetation zu schaffen. 

Die Begrünungs- und Gestaltungsarbeiten wurden dann unter fachlicher Begleitung mit Zivildienstleistenden der SWO ausgeführt und umfassen eine artenreiche Begrünung Kleinstrukturen aus Totholz und Steinen sowie mehrere Flachwasserteiche. Über 100 Tierarten werden sich dereinst hier tummeln, unter ihnen der knallgrüne Laubfrosch oder das einst weit verbreitete Glühwürmchen.

Das Land, auf dem sich der neue Hot-Spot befindet, gehört der Stadt Dübendorf. Nach einem Pächterwechsel ergriff sie die Gelegenheit, einen weiteren ökologisch wertvollen Erholungs- und Grünraum im Weiler Gfenn zu schaffen. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist er allerdings nur bedingt. Passanten können sich eingangs des Areals auf einer Tafel über die ansässigen Arten informieren. Durchlaufen sollen sie den Streifen wenn jedoch nicht. Explizit für die Öffentlichkeit geschaffen wurde aber die Sitznische am Heidenrietweg. Von dieser aus hat man bei guten Sichtverhältnissen Ausblick auf die Alpen.

Der neu angelegte Korridor im Gfenn ist aufgrund seiner Lage sehr spannend: Er liegt zwischen den Amphibienlaichgebieten Chrutzelriet und Heidenriet. Beide Schutzgebiete stehen unter nationalem Schutz und beherbergen unter anderem seltene Amphibienarten wie beispielsweise den Laubfrosch und den Glögglifrosch (Geburtshelferkröte). Durch die Erweiterung und Vernetzung dieser Schutzgebiete kann ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der genannten Leitarten geleistet werden. Ohne weitere Maßnahmen drohen seltene Arten trotz der amtlichen Schutzbemühungen auszusterben, da die geschützten Lebensräume häufig isoliert sind und weiter degenerieren. Nur durch eine gezielte Aufwertung und Vernetzung findet ein Austausch zwischen den Unterpopulationen aller Arten statt und eine Degeneration der Bestände durch Inzucht kann vermindert werden.

Im Projektperimeter wurden verschiedene Kleinstrukturen wie zum Beispiel ein Wildbienenhaus oder Steinriegel integriert.

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Lukas Geser
Projekt- und Einsatzleiter Zivildienst