Seit 1974 erzielen hochmotivierte Einsatzgruppen mit unspektakulären Massnahmen eine grosse Wirkung
im Naturschutz:
Nur ein Steinhaufen? Steinstrukturen wie Trockensteinmauern, Steinlinsen oder Steinkorbbänke sind ganzjährige Lebensräume für Zauneidechsen, Blindschleichen, Schlangen, verschiedene Amphibienarten und eine Vielfalt an Wirbellosen, welche die fugenreichen Gebilde als Brutplatz, Rückzugsmöglichkeit oder frostsichere Winterquartiere nutzen. Ausserdem sind sie wichtige Strukturen für wechselwarme Tiere, um durch Sonneneinstrahlung die Körpertemperatur zu regulieren.
Als ökologische Kleinstruktur könne Äste, Wurzelstöcke oder abgestorbene Bäume zum Verrotten stehen gelassen werden.
Totholz wird von unzähligen Pflanzen und Tieren als Habitat, Nistplatz und Nahrungsquelle benutzt. Höhlenbrüter wie Spechte, Käuze und Eulen, Kleinsäuger, Reptilien, Lurche und unzählige Käfer siedeln im Totholz. Auch Flechten, Moose und Pilze sind auf Totholz stark verbreitet und sorgen für eine schnellere Zersetzung.
Hecken besitzen durch ihr kleinflächig sehr differenziertes Lebensraumangebot eine enorm hohe Artenvielfalt. Im Frühjahr beginnen die ersten Vögel ihre Nester im dichten Dorngestrüpp zu bauen. Auch Lurche halten sich ausserhalb der Laichzeit in den dichten Bodenregionen von Hecken auf. Säugetiere wie Fuchs, Marder und Feldhase suchen ihre Nahrung auf umliegenden Feldern und nutzen die Hecke als Rückzugsort und Versteck. Durch die Pflanzung einer Hecke werden viele neue Tierarten angelockt. Um diesen Tieren einen vielfältigen Lebensraum zu bieten, ist es sinnvoll, in eine Hecke zusätzliche kleine Habitate wie Asthaufen oder Steinriegel zu integrieren.
Kleingewässer faszinieren – hier gibt es zu jeder Jahreszeit etwas zu entdecken: Kleingewässer sind reich an unterschiedlichen Pflanzen- und Tierarten. Schon nach kurzer Zeit wachsen Teich- und Seerosen, Laichkraut oder Rohrkolben.
Die extensiv bewirtschaftete Wiese ist eine vom Menschen geschaffene Struktur in der Landschaft, die sich über die Jahrhunderte etabliert hat. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Pflanzen- und Tierarten auf diesen Lebensraum spezialisiert. Diese Arten sind auch heute noch auf solche Standorte angewiesen. Seit der Intensivierung der Landwirtschaft und dem Aufkommen von schweren Maschinen kommen immer mehr Fettwiesen auf, die im Gegensatz zu artenreichen Magerwiesen nur noch einem guten Dutzend Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.
Selbst in naturnahen Landschaften herrscht unter vielen spezialisierten Tierarten oft akute Wohnungsnot. Mit unseren eigens konzipierten Nisthilfen lassen sich viele bedrohte Vogelarten wie Schleiereulen, Turmfalken, Störche, Schwalben, Mauersegler, Eisvögel und Wiedehopf, aber auch Wildbienen und Fledermäuse gezielt ansiedeln und fördern.